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Es ist schon länger her, er war mein erstbehandelnder Neurologe. Ich kam mit Symptomen von halbseitigen Lähmungen und Sprachstörungen anfallsweise zu ihm. Beim ersten Zusammentreffen nahm er mich auch ernst und wollte als Diagnostik ein CT und ein EEG fertigen lassen. Nach einem ergebnislosen EEG wollte er jedoch die Diagnostik stoppen. Nur auf mein Drängen und dem Unmut das dadurch bei ihm verursachte erhielt ich mein CT. Hierbei stellte sich eine Hirngeschwulst heraus. Das darauffolgende Gespräch war dann etwas hilfreicher, wobei ich von dem Schock der Diagnose geprägt war und auch Beruhigungsmittel verschrieben bekam. Die darauffolgende Zeit war mit vielen Turbulenzen im Beruf und Privaten verbunden und auch die Behandlung verlief nicht normal. Die darausresultierenden psychischen Reaktionen führten dazu, dass ich mich hilfesuchend an Dr. Freese wendete und statt Unterstützung wieder ein Rezept eines starken Beruhigungsmittels bekam. Es gipfelte damit, dass er in Anwesenheit meiner Mutter mir dann noch mitteilte, dass das Arbeitsamt mir bei meiner Krankheit mit Sicherheit keine Unterstützung gewährt. Sprich ich bin zu tot, um noch an der Zukunft zu arbeiten. Dass war natürlich die optimalste psychische Betreuung, die sich ein Kranker, der mit einer schwerwiegenden Diagnose klarkommen muss, schon immer gewünscht hat. Abschliessend kann ich nur sagen, wenn ich alles geschluckt hätte, was er mir verschrieben hat, wäre ich wohl abhängig geworden.... und wenn ich geglaubt hätte, was er mir sagte, wäre ich vermutlich jetzt nicht hier und würde übrigens nach erfolgreicher (vom Arbeitsamt finanzierter) Umschulung diese Zeilen schreiben.

18. Jul 2009