Gutachten

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Für mich wurde ein „Gutachten“ in dieser Praxis veranlasst. Für ein ½ stündiges „Gespräch“ musste ich fast 5 Stunden Fahrt (hin und zurück) in Kauf nehmen. Schon die Begrüßung durch diesen Herrn war sehr unhöflich. Ein Arzt der (mehr als) alten Schule. Ich bin Dr. X, aber das wissen Sie ja schon. Nehmen sie mal Ihr Zeug und kommen mit. Die Helferin war mitten im Gespräch mit mir – das wurde sofort, und ohne ein Wort zur ihr unterbrochen. Auf die Frage, ob ich wüsste, warum ich den Termin hätte, habe ich geantwortet, dass ich ihm das nicht beantworten könne. Die DRV würde das Gutachten wünschen. Daraufhin hieß es, dass ich diese Anreise machen würde und ich wüsste nicht mal warum. Konnte er nicht verstehen. Dann sag ich Ihnen jetzt mal, warum Sie hier sind. Die DRV möchte wissen, ob ich eine Qualifizierung/Weiterbildung leisten könnte, und ob das nötig sei. Den zweiten Punkt der Aussage, fand ich interessant. Wie will ein Neurologe/Psychiater beurteilen, ob jemand eine Qualifizierung benötigt oder nicht? Dann kam das Übliche ... was haben Sie und wie lange (ich bin über 50) … Wie soll man das adäquat in so kurzer Zeit beantworten. Zwischendurch fuhr er mich noch an, dass ich das (gemeint war ein Ordner mit Unterlagen) jetzt mal weglegen soll. Es ging ihm offensichtlich alles nicht schnell genug. So wie ich jetzt vor Ihm sitzen würde, könne er nicht glauben, dass ich mit Depression zu tun hätte. Diese Patienten würden traurig und zusammen gesunken vor ihm sitzen. Das heißt zum einem, alle deren Depressionen nicht sofort sichtbar sind, haben auch keine. Und zum anderen, dass alle meine Behandler: innen falsche Diagnosen gestellt haben. Das kann dieser Herr in 30 Minuten beurteilen. Erstaunlich! Dann noch eine paar Reflexe testen …. Augen links, rechts ... Sehen Sie den wackelnden Finger links und rechts …. Während dieser „Untersuchung“ sagte er(von mir ungefragt) zu mir, dass er keinen Grund sähe, warum ich keine Qualifizierung machen könnte, und das würde er auch so in den Bericht schreiben. Ich war erleichtert und meinte, dass wäre gut und dann würde es für mich ja weitergehen. 7 Wochen später hielt ich die Ablehnung der Maßnahme und das Gutachten in den Händen. Ich zitiere daraus „Sozialmedizinische Beurteilung… Die Betroffene ist arbeitsunfähig krank und kann wegen ihrer emotionalen Labilität aktuell nicht an berufsfördernden Maßnahmen teilnehmen …. Die nervenärztliche und psychotherapeutische Behandlung muss wieder aufgenommen und intensiviert werden…“ Innerhalb von 30 Minuten war ich auf einmal „arbeitsunfähig krank“. Wie ist das möglich? Eine 180 Grad Wendung in dieser Beurteilung zu dem, was mir vor Ort gesagt wurde. Wie kann ein solches Gutachten mit gutem Gewissen so an den Tatsachen vorbei formuliert werden? Jetzt muss ich mich mit dem Widerspruch auseinandersetzten. Eine Kontaktaufnahme mit der Ärztekammer behalte ich mir vor. Die Gesundheit wird durch die Willkür einer solchen Behandlung zusätzlich belastet. Und das alles nur, weil ich arbeiten möchte.

21. May 2024

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alles bestens. Kann ich nur weiterempfehlen.

17. Jul 2009