Unzumutbar

★★★★★ ★★★★★

So Leid es mir tut, ich muss diesen Beitrag schreiben. Das tue ich ohne Groll, aber ich denke, manches geht überhaupt nicht. Ich hoffe, dabei sachlich und nüchtern zu bleiben. Am Sonntag den 28. Dezember habe ich mit einer Kieferinfektion nach einen Notdienst-Zahnarzt gesucht. Frau Koch war offiziell als Notdienst aufgeführt, sie war in meiner relativen Nähe, die Öffnungszeiten haben gestimmt, so habe ich mich mit meinem Sohn und mit meinen Schmerzen auf dem Weg zu ihr gemacht. Mein Sohn hat ein Mal an der Haustür geklingelt - keine Antwort. Nach einer gewissen Wartezeit haben wir ein zweites Mal geklingelt. Wir dachten schon, wir sind falsch oder die Sprechzeiten wären falsch angegeben. Ich habe noch mit dem Handy die Angaben bei der Notdienstseite von kzv-berlin überprüft, und dann ein drittes Mal geklingelt. Erst dann wurde die Tür aufgemacht. Oben angekommen, wurden wir mit der höhnischen Bemerkung begrüßt: "Ein Mal klingen reicht schon". Ok, danke. Die Sprechstundenhelferin teilte uns mit, bevor sie sich über den Fall überhaupt erkundigt hatte, dass, da wir uns nicht telefonisch angekündigt hätten, es mit einer längeren Wartezeit zu rechen hätten - so etwa 1,5 Stunden. Ok, meinte ich, nach kurzem Überlegen, dann drehen wir vielleicht noch eine Runde. "Nein, so läuft das hier nicht mit dem Rundedrehen, sie müssen schon da bleiben." Bei dem Gespräch wurde die Sprechhilfe noch von Frau Koch gerufen: "lass sie doch da stehen, das hier ist wichtiger!". Ok, ich gab meine Privatversichetenkarte ab und wir wurden *durch* den Behandlungsraum noch schnell zum leeren Wartezimmer geschickt. Ich überlegte noch vor mich hin und sagte meinem Sohn: "wo sind wir hier denn bloß gelandet?". Nach etwa 10 Minuten kam die Sprechstundehelferin zu uns und teilte uns mit, dass die Ärztin es sich anders überlegt hätte und dass sie es vor dem Ende der Sprechzeiten doch nicht schafft, sich mit mir zu befassen. Kein einziges Mal wurde ich gefragt, was das Problem sei und warum ich einen Notdienst aufgesucht habe. Ich konnte nur kurz erzählen, dass ich offensichtlich eine Kieferinfektion habe und dass ich fürchte, diese könnte sich in Knochen ausbreiten, Die Helferin meinte, das müsse ein Arzt beurteilen - wer denn sonst? - nur Frau Koch hat leider keine Zeit dafür. Aha, da wären wir aber bei einem Notdienst. Die Sprechhelferin war aber doch trotzdem noch so nett und hat aus einem Heft noch zwei Adressen von alternativen Notdienste genannt: eine in Reinickendorf, die andere in Neukölln - eindeutig zu weit weg für uns. Wir sind einfach dann weggegangen. Dabei müssten wir, wie gesagt, durch den Behandlungsraum laufen. Die einzige Patientin verließ in diesem Moment auch die Praxis, ohne dass es überhaupt andere Patienten da gab. Frau Koch würdigte sich nicht einmal, den Blick zu heben, um Tschüss zu sagen. Ich frage mich, wieso kann Frau Koch als Notdienst arbeiten und Patienten unbesehen durch die Stadt herumzuschicken, ohne dass es tatsächlich und offensichtlich solch einen Notstand herrscht - denn es gab sonst keine Patienten in Sichtweite weit und breit. Ich habe mir überlegt, ob ich rechtliche Schritte gegen Frau Koch unternehme - es ist mir aber die Mühe nicht wert. Hier soll einfach dieser nüchterne Erfahrungsbericht reichen. Noch eine kleine Bemerkung zu den Behandlungsräumen. Die Praxis ist sehr dunkel, mit Möbel aus Dunkelholz. Dabei frage ich mich, ob es überhaupt möglich ist, mit solch einer modischen Dekoration die hygienischen medizinischen Standards zu halten. Auch stimmte mich sehr nachdenklich, dass der Weg zum Wartezimmer *durch* einen Behandlungsraum durchlief. Ist das überhaupt statthaft? Keine Ahnung. Wie dem auch sei, die Frau Koch ist bei mir mit ihrer modischen Praxis schon mal ganz unten durch. Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

29. Dec 2014

★★★★★ ★★★★★

kein Text

29. Dec 2014

★★★★★ ★★★★★

kein Text

04. Jun 2010