nie wieder...

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Ich muss zugeben ich kann nicht wirklich die fachärztliche Kompetenz des Dr Brokmeier bewerten aber ich wurde selten in meinem Leben als "Begleitung und Vertrauensperson" meiner Frau so gedemütigt. Der gute Mann hatte allem Anschein nach ein Problem mit meiner Optik denn schon zur begrüßung musterte er mich misstrauisch und frug wer ich denn bitte sei. Ich antwortete "der Ehemann". Anscheinend die falsche Antwort denn ab dem Punkt konnte ich keinen Punkt mehr beim Chef landen. Vorab muss ich sagen das meine Ehefrau und ich einen ausländischen Nachnamen haben aber beide hier geboren und aufgewachsen sind. Wir sprechen beide perfektes akzentfreies Deutsch und sehen nicht besonders ausländisch aus, in etwa so wie ein Schwede "ausländisch" wirkt. In dem Zusammenhang war es doch etwas befremdlich das wir kurz nachdem wir vor dem voluminösen Schreibtisch des Doktors platzgenommen hatten gefragt wurden ob wir überhaupt Deutsch sprechen. Ich habe immer gedacht in einem Land zu leben in dem grundsätzlich davon ausgegangen wird das wir uns auf eine Sprache, in unserem falle Deutsch, festgelegt haben und damit zu rechnen ist das wir alle diese Sprache somit auch beherrschen. Zumindest habe ich mich das erste Mal in meinem Leben als Deutscher sehr "ausländisch" gefühlt. Der Doktor bat meine Frau ihr Leiden zu beschreiben und erwähnte im gleichen Atemzug grimmig das ich bitte nichts dazu sagen oder ihr ins Wort fallen solle. Eigentlich hatte ich das nicht vor dachte ich mir und hob die Hände als Zeichen meiner Unterwürfigkeit in der Hoffnung den großen Doktor nicht zu verärgern, hatte ich doch gemerkt das meine Visage ihm nicht wirklich zu gefallen schien. Meine Frau begann ihre Schilderung der Beschwerden und ich hörte mittlerweile verunsichert still nach vorne starrend zu. Auch das schien Dr Matthias Brokmeier nicht zu gefallen und er unterbrach meine Frau mitten in ihren Erläuterungen mit der Aufforderung an mich den Raum zu verlassen. Innerhalb einer Minute wurde ich somit vom Ehemann zum Hund gemacht den man in sein Körbchen schickt wenn einem danach ist. Im weiteren Verlauf wurde meine Frau nach dem Zufriedenheitszustand unserer Ehe gefragt mit der Erläuterung das eine schlechte und mühsame Beziehung großen stress erzeugen könnte. Wohlgemerkt ging es bei unserem Arztbesuch um Anzeichen die laut Augenarzt auf ein neurologisches Problem deuteten. Warum man einer Frau die sich in einer harmonischen Ehe befindet suggerieren will das es sich um ein beziehungsproblem handeln könne wird mir ein lebenslanges Rätsel bleiben. Ich möchte dem Herrn Doktor einige persönliche Worte mit auf Weg geben. Es gibt Menschen die sehen den Sinn einer Beziehung darin sich um den Partner zu kümmern und ihn koste es was es wolle bei allem zu unterstützen. Auch bei einem Arztbesuch. Wenn man diese "Magie" zwischen zwei Menschen als etwas schmutziges oder schlechtes darstellen möchte, sollte man sich fragen ob man selbst ein Problem haben könnte und ob es nicht an der Zeit wäre dies überprüfen zu lasse und das sage ich mit dem größtmöglichen Respekt.

12. Apr 2015